From Afghan people for Afghanistan
The Preservation of heritage seeds in Afghanistan
Rasaq Qadirie, MSc
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Afghani Melons, veröffentlicht in Seeds of Diversity, 2014 | |
The Importance of Indigenuos Seeds in Afghanistan, veröffentlicht in Seeds of Diversity, 2012 |
Afghanistan besitzt eine große Vielfalt an Saatgut, Kräutern (Naturmedizin), Früchten und Bäumen und ist daher für die übrigen Länder der Erde von großer Bedeutung. Forscher entdeckten um 1928 100 verschiedene Weizenarten und alleine in der Provinz Herat (West-Afghanistan) soll es nach Angaben mehrerer Quellen über 100 verschiedene Weintraubenarten gegeben haben.
Vor ca. 200 Jahren wurde eine Vielzahl an Saatgut aus Afghanistan und Mittelasien in den Westen (Europa und Nordamerika) exportiert. Kirschbäume wurden ursprünglich aus Afghanistan nach Deutschland exportiert und veredelt. Es gibt in Afghanistan verschiedenste Früchte und Bäume, unter anderem Orangen, Aprikosen, Pflaumen, Maulbeeren, Kirschen, Granatäpfel, Quitten, Feigen, Pfirsiche, Birnen, Äpfel, Weintrauben und viele mehr.
Probleme und Lösungsansätze:
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Vor dem 25-jährigen Krieg waren die Afghanen für ihre Gesundheit sowie ihre gesunden Zähne bekannt. Aufgrund des Krieges gerieten jedoch wesentliche Bereiche aus dem Gleichgewicht, was zu katastrophalen Folgen für die Wirtschaft und insbesondere die Landwirtschaft führte. So kam es zur Zerstörung und der Verminung ganzer Gebiete. Darüber hinaus verließen Millionen gebildeter Menschen Afghanistan oder wurden zwangsumgesiedelt.
Das Wissen und die Erfahrung, die von Generation zu Generation aufgrund der hohen Rate an Analphabeten mündlich weitergegeben wurden, gingen teilweise verloren. Schriftliche Aufzeichnungen existierten nicht. Genügend Ackerbauern und Landwirte besitzen trotzdem noch ein großes Wissen hinsichtlich der klimatischen und geologischen Besonderheiten des Landes und haben praktische Erfahrungen bei der Bearbeitung ihrer Ackerböden. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen sind speziell auf die Ackerböden Afghanistans zugeschnitten.
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In der Geschichte Afghanistans gab es nie Demokratie, Menschenrechte und eine vom Volk bestimmte Regierung. Es gab vielmehr Regierungen mit maßloser Korruption, die nie etwas für die Bildung und Verbesserung des Landes taten. Obwohl Afghanistan ein vorzügliches landwirtschaftliches Land ist, importiert es über 90 % des Getreides (Mehl), Bohnen, Milchproduke, Gemüse usw., überwiegend aus den Nachbarländern Pakistan, China und Turkmenistan. Würde man in landwirtschaftliche Bewässerungssysteme investieren, so wäre Afghanistan bereits nach einigen wenigen Jahren in der Lage, die Bevölkerung im Lande durch eigene Produkte zu ernähren. Die unzureichende Ernährung ist das Hauptproblem der Menschen.
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Die Fläche Afghanistan ist etwa 2,5 mal so groß wie die Fläche Deutschlands. Im Gegensatz zu Deutschland, wo 85 Millionen Menschen leben, leben in Afghanistan lediglich 30 Millionen Menschen. Aber die Bevölkerung kann rapide wachsen, und zwar in wenigen Jahren. Durch eine Verbeserung der Landwirtschaft könnten viele Afghanen eine sinnvolle Arbeit ausführen und damit die Grundernährung (Grundversorgung) der Bevölkerung sicherstellen.
Ökologisch und wissenschaftlich gesehen, hat sich das Saatgut in Afghanistan über viele tausend Jahre und zahllose Generationen an die entsprechenden Gegebenheiten, wie z. B. die Bodenmineralien, das Klima und das sehr begrenzte Wasser, angepasst. Das Element Wasser stellt dabei in Afghanistan eines der Hauptprobleme für die Landwirtschaft dar. Die Wechselwirkung zwischen Saatgut und den Bodenmineralien (als Nahrung für das Saatgut) sowie das sehr eigene Klima prägten das einheimische, typisch afghanische Saatgut über tausende von Jahren. So gibt es in Afghanistan Weizenarten, die in den Hügellandschaften wachsen, wo es keine andere Wasserquelle außer Regen gibt. Sie werden dort von Bauern angebaut und können schon bei 3- bis 4-maligem Regen in der Saison erfolgreich geerntet werden. Diese Art von Weizenanbau in Afghanistan nennt man Lalmi. Diese Weizenarten sind extrem anspruchslos, sie benötigen wenig Wasser und sind sehr robust und nahrhaft. Für sie werden keinerlei Chemikalien zum Wachstum oder zur Bekämpfung von Insekten benötigt.
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Es gibt auch Tomatenarten (wie Feldtomaten), die ebenfalls wenig Wasser zum Wachstum benötigen. Geschmacklich sind diese Tomaten etwas sauer, sehr fruchtig, ausgezeichnet im Geschmack und sehr verdauungsfördernd. Es gibt mindestens drei unterschiedliche Karottenarten, die in Afghanistan heimisch sind, in den Farben gelb, orange-gelb und dunkelrot, wie etwa die Farbe der roten Beete. Hier seien nur einige wenige Gemüsearten genannt, um die Wichtigkeit für den Erhalt dieses Saatguts für das gesamte afghanische Volk und nicht nur die Bauern zu verdeutlichen.
Die importierten Nahrungsprodukte aus den Nachbarländern Pakistan und China stammen von großen Farmen, die Chemikalien zu ihrem Wachstum verwenden. Diese verursachen bei der Bevölkerung enorme gesundheitliche Schädigungen sowie vorher unbekannte Allergien.
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Bei den Recherchen des Autors unter den Verbrauchern in Afghanistan wurde auch eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Geschmack und der Bekömmlichkeit der importierten Nahrungsmittel (Tomaten, Knoblauch, frische Pepperoni, Kartoffeln, frische Bohnenarten, Wassermelonen usw.) aus den oben genannten Nachbarländern festgestellt.
Aber auch in Afghanistan produzierte Gemüsesorten, wie Tomaten, Pepperoni, Mais, usw., haben aufgrund ihres schlechten Geschmacks eine Unzufriedenheit bei den Verbrauchern verursacht. Bei seinen Recherchen konnte der Autor feststellen, dass das ursprüngliche Saatgut der im vorhergehenden Satz erläuterten Sorten aus Pakistan stammte. Manche Bauern verwenden das pakistanische Saatgut, da sie glaubten, dass das pakistanische Saatgut besser sei und sie inbesondere im Vergleich zum afghanischen Saatgut mehr ernten würden. Sie beabsichtigten mehr zu produzieren (Quantität statt Qualität).
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Den Wiederaufbau Afghanistans kann man nicht als Aufbau bezeichnen. Wenn man von einem Aufbau überhaupt sprechen möchte, sollte man erst die guten alten Werte, sei es sprachlich, kulturell oder naturmedizinisch, unter der Bevölkerung verbreiten, vertiefen, auffrischen und vom Volk selbst kreativ aufarbeiten lassen. Ich sehe in Afghanistan immer noch viel Potential an theoretischem und praktischem Wissen, sowie an Arbeitskraft. Das arme Volk Afghanistans braucht in erster Linie Nahrung. Wenn die Landwirtschaft sinnvoll verbessert werden würde und das große Land zu seiner noch begrenzten Population (30 Mio. Einwohner) Getreide produzieren würde, so würde zum einen der Hunger zurückgehen und zum anderen müssten weniger, vielleicht sogar keine Produkte wie Mehl, Bohnen, Reis usw. mehr importiert werden.
Auch im Jahr 2006 gab es wieder lange Dürreperioden, wodurch die Bauern sehr hohe Ernteeinbußen erlitten. Wie schon vor zwanzig Jahren gab es in Nordafghanistan Unteruchungen (finanziert durch Gelder aus Schweden), durch die festgestellt wurde, dass die Ernten aufgrund des Wassermangels und der brütenden Sonne austrockneten und verbrannten. Obwohl die Bauern sehr hart und täglich mehr als zwölf Stunden arbeiten, zerstört der Wassermangel den Erfolg ihrer Bemühungen.
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Der Autor, der ursprünglich aus Afghanistan stammt, hat schon mit 8 Jahren als Kind bei seiner Familie mitgewirkt, Gemüse wie Tomaten, Auberginen, Schnittlauch, Kürbis und Kräuter anzubauen und insbesondere das Gemüse mit Hilfe von Eimern zu bewässern, wobei das Wasser aus einem 15 m tiefen Brunnen stammte. Seit Anfang der 1990-er Jahre reiste der Autor mehrmals nach Afghanistan und stellte fest, dass die Nahrung der Menschen immer weniger und schlechter wurde und somit auch ihre Gesundheit.
Zur Zeit befinden sich in Afghanistan mehr als 40.000 internationale Schutztruppen. Stellen wir uns einmal vor, der einprozentige Unterhalt dieser internationalen Soldaten, die seit ca. fünf Jahren in Afghanistan stationiert sind, würde in die Hauptprobleme der afghanischen Landwirtschaft, z. B. der Bekämpfung des Wassermangels durch Brunnenbau und in den Erhalt von wenig Wasser benötigenden Saatgutes, investiert werden, wie blühend (im wahrsten Sinne des Wortes) könnte die Situation aussehen? Und stellen wir uns vor, von den 40.000 Soldaten hätte jeder seit fünf Jahren in Afghanistan pro Kopf und pro Jahr 2 Bäume sinnvoll eingepflanzt, dann hätten wir 4.000.000 Bäume, die in dortigen Gebieten die Staubwolken unterbunden hätten. Unter einer guten afghanischen Regierung könnte das Volk motiviert werden, noch mehr Bäume zu pflanzen. Wenn diese die fähigsten Fachleute an die entsprechenden Positionen setzen würde, könnten alle Ziele eher erreicht werden.
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